Von Kapiteln, Titeln & Überschriften
Ich weiß ja nicht so recht wie es in dieser Frage auf dem deutschen Buchmarkt genau aussieht, da ich seit Jahren fast nur noch englischsprachige Bücher lese. Die Rede ist von den Kapitel-Titeln.
Persönlich liebe ich es Bücher zu lesen, bei denen jedes Kapitel seine eigene Überschrift hat. Es scheinen aber nicht mehr sehr viele Autoren zu nutzen. Sie sind wohl irgendwann aus der Mode geraten, die Überschriften zu einem Kapitel. Meine Freundin und Kollegin Maike Claußnitzer hat sie in ihren Werken noch und Gail Carriger – mein nicht ganz so heimliches Idol – benutzt sie sowieso in all ihren Büchern. Neulich hat sie sich selbst Gedanken über die Betitelung von Kapiteln gemacht und erst da wurde mir klar, dass ich mit meiner Schreiberei wohl auch eher zu den Exoten gehöre. Denn auch ich vergebe sie in meinen Romanen mit großer Leidenschaft: die Kapitel-Titel.
Wenn ihr BRÏN lesen solltet – und das macht ihr bestimmt, nicht wahr? – dann werdet ihr dort auf eine ganze Schar von Überschriften treffen, von denen die meisten ein kleines Wortspiel sind oder eine bekannte Formulierung ein klein wenig verdrehen. Für den nerdigen Spaßfaktor, das muss sein. Mir machen diese Titel unheimlich viel Freude und über so manchem habe ich wirklich Stunden gebrütet, bis ich zufrieden war. Innerhalb der vielen Titel habe ich natürlich auch noch meine größeren und kleineren Lieblinge. Dabei ist aber eines immer gleich: Alle Titel geben einen Hinweis darauf, was in dem nun folgenden Kapitel passieren wird. So ähnlich funktionieren letztlich auch Buchtitel, nur dass man sich hier meistens noch wesentlich kürzer fassen muss. Ich liebe es mit der Titelfindung herumzuspielen, vielleicht haben meine Kapitel deswegen alle ihre eigene Überschrift. Damit ihr jetzt aber nicht einfach nur von mir zugeschwafelt werdet, spendiere ich euch hier mal einen bunt gemischten Auszug aus den Kapitelnamen in BRÏN:
Ein Mord zum Tee
Das kleine ABC für Aliens
Die Edana auf der Perle
Freunde mit gewissen Abzügen
Sommer, Sonne, Fangzahn
Natürlich brauchen nicht nur Kapitel ihre Titel. Allen voran braucht ein Roman erstmal einen Buchtitel. Als ich damals anfing mein Manuskript, bzw. erstmal das Exposé, an die Agenturen zu schicken, sagte mir meine Freundin Simone schon: »Mach dir keinen zu großen Kopf um den Buchtitel, der wird vom Verlag wahrscheinlich eh geändert.« Natürlich habe ich mir trotzdem den Kopf zerbrochen und natürlich wurde der Titel später geändert. It`s madness!